Magnetische Kugeln zur eDNA-Probenahme
Eine innovative Methode zur Amphibienüberwachung
Hintergrund
Die Überwachung von Amphibienpopulationen ist zentral für den Naturschutz, da viele Arten weltweit stark bedroht sind. Um ihre Präsenz und Häufigkeit zu erfassen, werden häufig künstliche Verstecke im Untersuchungsgebiet ausgelegt. Diese bieten Amphibien geeignete Rückzugsorte und ermöglichen Forschenden theoretisch eine einfache Möglichkeit, Tiere nachzuweisen. In regelmäßigen Abständen werden die Verstecke angehoben, um festzustellen, welche Arten sie nutzen.
Problemstellung
In der Praxis zeigt sich jedoch, dass diese Methode erhebliche Grenzen hat. Das bloße Fehlen von Amphibien unter den künstlichen Verstecken bedeutet nicht, dass keine Tiere im Gebiet vorkommen. Amphibien nutzen eine Vielzahl natürlicher Verstecke, bewegen sich unvorhersehbar und können zum Zeitpunkt der Kontrolle abwesend sein. Dadurch liefert die traditionelle Methode oft nur einen Teil der tatsächlich vorhandenen Biodiversität und führt leicht zu unvollständigen oder verzerrten Daten.
Innovative Lösung des IMA
Das private Institut für molekulare Analytik Karlsruhe (IMA) entwickelt derzeit eine neuartige Methode zur nicht-invasiven Erfassung von Amphibien mittels Umwelt-DNA (eDNA). Dabei werden magnetische Kugeln mit speziellen Beschichtungen versehen, die die Bindung von eDNA aus der Umgebung erleichtern. Die Kugeln werden in den zu untersuchenden Gebieten ausgelegt und verbleiben dort für einen festgelegten Zeitraum. Währenddessen nehmen sie DNA-Spuren auf, die Amphibien über Hautkontakt, Schleim oder Ausscheidungen hinterlassen.
Mit Hilfe eines Magneten werden die Kugeln wieder eingesammelt und im Labor untersucht. Dort wird die aufgenommene DNA extrahiert und analysiert, um festzustellen, welche Amphibienarten im untersuchten Gebiet präsent sind. Diese Methode ermöglicht eine umfassendere und genauere Erfassung der Amphibienfauna, ohne die Tiere zu stören oder zu verletzen.
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